Chaos in Olbia?
Ausfahrt klappt pünktlich um 6:30 Uhr, also sollten wir ja so in 15 min am Hafen sein. Leider lotst mich das Navi ziemlich sch... und Michi ist mit unserer quängelnden Tochter voll beschäftig und kann auch nicht wirklich helfen. Und die Beschilderung ist auch mehr als suboptimal. Also drehe ich irgendwann um (wir waren fast am Industriehafen und weit und breit kein Auto/Womo/etc) und halte mich grob in die Richtung in der ich die Fähren vorhin schon gesehen hatte. Hafen gefunden. Ich packe also unsere Ausweise, etc ein und gehe ins Hafenbüro. Am Schalter schaut mich die Dame mit großen Augen an: „English..little bit“ , aha. Also frage ich langsam nach der Fähre und zeige ihr das Ticket. Wir sind falsch, aha. Wo sollen wir dann hin. Zum Schiff, aha. Welches Schiff denn? „The ship which is waiting“, aha (Anmerkung: Wir haben bei Moby gebucht und davon lagen 3 Fähren im Hafen. Unser Ticket war von Tirrenia, davon lagen auch 3 im Hafen). Ok...weitere Nachfrage sinnlos. Dann gehen wir mal Richtung „Schiff“ vllt kann ja irgendwo jemand mehr Englisch.
Blöderweise ist gerade eine andere Fähre angekommen und alle wollen den Hafen verlassen und wir stehen wohl auf der „Abreiseseite“ des Hafens. Drehen nicht möglich. Also folgen wir der Masse und sehen eine Lücke in den Betonblöcken was wohl ein Kreisverkehr sein soll, aber 4 Fahrspuren „raus fahren“. Mit aggressivem reindrängeln, schimpfen und Gestikulieren drehe ich einfach durch die Lücke um. Also wieder zurück Richtung Anlegestellen und nur nicht den Abzweig Richtung Hafenbüro. Jetzt sehen wir auch zum Ersten mal andere Camper und ein kleines Schild mit „Imbarchi“ (da wird es wohl richtig sein. Also in die Spur. Der Polizist lässt sich freundlich lächelnd noch Leonie und Michi durchs Fenster zeigen und wir stehen endlich an einem Schiff der Tirrenia-Line. Auch dass wir über 3m hoch sind, obwohl ich fälschlicherweise 2,40m gebucht hatte interessiert niemand mehr und wir fahren ziemlich als erste nach 10 min Standzeit auf die Fähre. Und es passiert wirklich eine große Premiere: Wir sind das einzige Womo und Dina hat ein ganzes Deck für sich alleine. J
Länger als die 5 Stunden dürfte die Überfahrt wirklich nicht dauern, Leonie und auch wir sind ziemlich gereizt. Wir wollten eigentlich Richtung Pescara fahren und dann am nächsten Tag die Adria Autobahn weiter nach Süden und in Richtung Bari fahren. (Wer sich von uns Bari als Abfahrtshafen für die Überfahrt nach Griechenland überlegt hatte können wir nicht mehr rekonstruieren, aber es war im Nachhinein eher eine Schnapsidee, da Ancona als Fahrtstrecke sicher schneller und geschickter gewesen wäre (sight-seeing ist mit Leonie einfach nicht möglich).
Also wollen wir jetzt erst mal einen Campingplatz in Vasto ansteuern. Leonie schläft bei Fahrtantritt sofort ein, ein gutes Zeichen für die kommende Fahrt. Aber keine 30 min später stehen wir im Stau. Hervorragend. Ein Buschbrand reicht bis an die Autobahn heran und wir können erst nach 1,5h weiterfahren. Leonies Schlaf hätten wir lieber anders genutzt, jetzt muss Michi leider einen Großteil der Fahrt Unterhalterin spielen.
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